Jugend forscht / Schüler experimentieren – Regionalwettbewerb 2021

Normalerweise lädt das Unternehmen Vishay zum Regionalwettbewerb "Jugend forscht" und der Juniorsparte "Schüler experimentieren" nach Heide ein. Unter den derzeitigen Bedingungen war dies leider nicht möglich und so fand der Regionalwettbewerb in diesem Jahr online statt. Obwohl die Erarbeitung der Wettbewerbsbeiträge in diesem Jahr schwieriger als sonst war, konnte sich die HTS über 15 unterschiedliche Projekte von engagierten Schüler*innen sowie einer Ehemaligen freuen.
Unter geeigneten Rahmenbedingungen präsentierten die Jungforscher*innen ihre Projekte in der Schule in ihrem eigenen Raum oder über Videokonferenzen. Für viele war dies spannend und aufregend, so dass trotz der besonderen Umstände die typische Wettbewerbsstimmung aufkam. Bereits nach ihrer Präsentation konnten sich die meisten Schüler*innen über ein sehr positives Feedback der Jury freuen, weil ihre Projekte einfach überzeugten. Nach der Mittagspause erhielten alle ein detailliertes Feedback der Jury.
Am Nachmittag erfolgte in einer Live-Übertragung die Siegerehrung in der Aula. Mit großen Abständen fieberten nun alle Teilnehmer*innen der HTS sowie Betreuungslehrkräfte und einige Schulleitungsmitglieder der Entscheidung entgegen. Große Freude kam auf, als bekannt wurde, dass die Schüler*innen der HTS insgesamt 13 Platzierungen erreichten, darunter drei 1. Plätze bei "Jugend forscht" und zwei bei "Schüler experimentieren". Außerdem bekamen unsere Jungforscher*innen noch einige Sonderpreise. Wir gratulieren allen Sieger*innen sowie allen Platzierten! Ein besonderer Dank geht an die Müsliecke, die uns an diesem Tag mit Snacks, Getränken und einem Mittagessen versorgte.
Mehr Bilder vom Tag finden sich hier. | Ein Bericht der Husumer Nachrichten findet sich hier.

Die einzelnen Projekte

Im Folgenden stellen die Jungforscher*innen ihre Projekt vor. Alle Gewinner des Regionalwettbewerbes lassen sich hier abrufen.

Verstehen Protonemata „Tierisch“?

Marc Dehler, 17 Jahre, 1. Platz, Fachbereich Biologie
Mich faszinierte wie ein vielzelliger Organismus aus einer Zelle entstehen kann. Ich wollte also unbedingt darüber forschen. Protonemata, die Vorkeime von Moosen, eigneten sich gut als Forschungsobjekt, da sie relativ groß sind, sich schnell differenzieren und auch mit den Schulmikroskopen gut zu beobachten sind. In der Schule lernte ich die Funktion von Entwicklungskontrollgenen und Signalstoffen an tierischen Zellen von Fruchtfliegen und dem Menschen. Ich fragte mich, ob Signalstoffe aus der menschlichen Stammzellforschung auch auf meine pflanzlichen Zellen wirken. Von der Universität Heidelberg erhielt ich diese Signalstoffe und züchtete darauf Protonemta. Dabei konnte ich sehr interessante Ergebnisse erzielen.


Die Konditionierung von Physarum polycephalum

Kilian Koselack (Essenliebhaber), 17 Jahre, 3. Platz, Fachbereich Biologie
Mein Name ist Kilian Thies Koselack und ich erforsche, ob es möglich ist, den Schleimpilz physarum polycephalum, auf einen Stoff zu konditionieren. Unter Konditionierung definiert man in der Lernpsychologie Formen des Lernens von Reiz-Reiz-Assoziationen bzw. Reiz-Reaktions-Assoziationen durch wiederholte Koppelung von Reizen. Um es mit anderen Worten zu sagen: Ich versuche einem Einzeller etwas anzutrainieren. [Projektpräsentation]


Methan-Abscheidung aus dem Kuhstall

Gönna Paulsen, 18 Jahre und Linus Sell, 17 Jahre, 1. Platz, Fachbereich Chemie
Methan ist eines der klimaschädlichsten Gase. An nur einem Tag stößt eine Kuh zwischen 200-300 Liter Methan aus. Bei 1 Milliarden Rinder auf der Welt macht das eine tägliche Methanproduktion von 200-300 Milliarden Liter. Würde man die Methanprodultion auf der Welt einschränken, wäre das schon ein enormer Schritt, um Klimaziele erreichen zu können.
Und genau das kann unser Projekt: Mit unserer selbsthergestellten Aktivkohle können wir Methan auffangen und in der Aktivkohle festhalten (Adsorption). Das heißt, wir lassen das Methan von unserem Messgerät, durch die Kartusche, in der sich die spezielle Aktivkohle befindet, ansaugen. Diese nimmt dann das Methan an seiner Oberfläche auf und gibt es erst wieder frei, bei Temperaturen von 180 bis 200 Grad Celsius (Desorption).
Für die Zukunft im Kuhstall könnten wir uns vorstellen, das aufgenommene Methan, anschließend an eine Biogasanlage weiterzuleiten, sodass daraus Strom hergestellt werden kann.


Arnika – Lost in Geest

Helena Kopp, 16 Jahre, 2. Platz, Fachbereich Biologie
Arnika montana wächst in Nordfriesland in der Geest, eine durch die Eiszeit entstandene Landschaftsform in Norddeutschland. Früher war die Art hier weitverbreitet, heute ist sie jedoch kaum noch zu finden. Doch woran liegt das?
Das möchte ich mit meinem Projekt herausfinden. Ein zu geringer pH-Wert im Boden, landwirtschaftliche Nutzung der Flächen, ein hoher Stickstoffeintrag und Überdüngung, sowie die Verdrängung durch andere Pflanzen können Ursachen sein.
Doch wusstet ihr, dass Arten auch auf Grund ihrer Genetik aussterben können? Hier bei der nordfriesischen Arnika ist es wahrscheinlich, dass die genetische Vielfalt verloren geht und sich die Art schlechter anpassen kann. Das ist es, was ich nachweisen möchte.


Veganes Karamell – Ein Zuckerschlecken?

Mara Gurke, 12 Jahre, 1. Platz, Fachbereich Chemie
Dieses Projekt ist für alle Veganer, die Karamell vermissen. :)
In meinem Projekt geht es darum, vegane Karamellbonbons zu machen, die eine ähnlichen Geschmack zu nicht veganen Karamellbonbons sind, die mit Sahne, nicht veganem Öl und Butter hergestellt werden. Da es laut meinen Recherchen im Internet nur ein Rezept für eine vegane Karamellsoße gibt , habe ich mir überlegt , daraus und aus den nicht veganen Rezepten ein Rezept für vegane ,, Sahnekaramellbonbons '' zu entwickeln. Dabei habe ich ausprobiert, welche Produkte und Verhältnisse der Zutaten zu leckeren festen Bonbons verarbeitet werden können. Angefangen habe ich dabei mit einem Rezept mit Butter und Sahne als Zutaten. Die habe ich dann durch vegane Alternativen ersetzt. Nach ersten Schwierigkeiten, die Bonbons fest zu bekommen, habe ich am Ende geschafft, feste Bonbons herzustellen, die mir und meiner Familie sehr gut schmeckten. [Projektpräsentation]


Das PowerWindow

Laura Bendixen, 18 Jahre und Tilo Petersen, 17 Jahre, 2. Platz, Fachbereich Arbeitswelt
Wir haben uns an der HTS und in unserer Freizeit mit erneuerbaren Energien beschäftigt und uns im Laufe unseres Forschens folgende Fragen gestellt: "Ohne blendendes Sonnenlicht arbeiten können? Unausstehliche Hitze im Büro bekämpfen? Energiegewinnung und Blendschutz verbinden?"
Und diese Antwort auf unsere Fragen gefunden: "Alles möglich!"
Unser PowerWindow verbindet die Energiegewinnung an Fensterflächen, das Beseitigen störender Sonneneinstrahlung am Arbeitsplatz und eine einfache Bedienung für den Benutzer. Es kann auf die verschiedensten Bedürfnisse des Nutzers eingehen, damit eine Grundlage für eine Wohlfühl­atmosphäre am Arbeitsplatz geschaffen werden kann. Es kann nicht nur verschatten, sondern auch durch Spiegel an der einen Seite der Lamelle einen Raum indirekt beleuchten. Das Isolieren von Hitze von außen oder das Halten einer Temperatur in einem Raum kann ebenso durch das PowerWindow erreicht werden.